Wie kann mich Meditation belastbarer machen?
Frage: Wie kann mich Meditation belastbarer machen?
Lama Tilmann: Meditation plus angewandtes Gewahrsein, Achtsamkeit in allen Situationen des Alltags, das gehört zusammen. Belastbarer macht mich Meditation, wenn ich dort hingehe mit meiner Praxis, wo es schwierig wird. Die eigentliche Arbeit ist die Auflösung emotionaler und kognitiver Schleier. Immer da, wo es nicht gutgeht in Körper oder Geist, wo es eng ist, wo Fixierungen sind oder Dumpfheit, da mit dem Gewahrsein hingehen und verweilen. Z.B. bei Groll oder Angst dort die Aufmerksamkeit hinlenken. Dieses Unangenehme solange spüren, als würde ich ein Bonbon auf der Zunge zergehen lassen. Spüren und durchschauen, bis sich eine Lösung einstellt, bis Starres flüssiger wird, neues Erleben auftaucht, gute Gedanken wiederkommen.
Meditation macht freier durch Hineinfinden ins fließende Gewahrsein, Sinnesempfindungen und geistige Erscheinungen fühlen, erkennen als wandelbar, ohne Substanz, nicht fassbar.
Kognitive Muster: Unsere inneren Annahmen, Standpunkte, Sichtweisen, wo wir denken, so ist es wirklich, ich existiere, die Welt existiert getrennt von mir, so wie ich es sehe, sollten es auch die anderen sehen. Das sind verkehrte Annahmen über die Wirklichkeit. Die auflösen bis hin zu subtilen Bereichen, bis der Glaube an ein konkret existierendes Ich oder Erwachen sich auflöst.
Leben ohne Ich-Standpunkt ist wirkliches Erwachen.
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