Der „EKAYANA Stiftungsfonds für zeitgemäßen Buddhismus“ wurde im August 2011 gegründet. Er fördert insbesondere Projekte, die zur Integration des buddhistischen Weges in unsere Gesellschaft beitragen. Dabei wird besonderer Wert auf traditionsübergreifende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen buddhistischen Richtungen gelegt und auf ein Ineinanderwirken von buddhistischer Lehre, zeitgemäßem ökologischen, philosophischen und pädagogischen Verständnis, humanistischen Ansätzen und sozialem Engagement.
Anhand der unterstützten Projekte zeigt sich mit den Jahren, was dank Ihrer Spenden möglich ist. Da ist viel Raum für gemeinsames Gestalten.
Der eine Weg oder eine „Dharma” (Weg des Erwachens) ist dem Buddha zufolge das Kultivieren eines Gewahrseins, das heilt und die tiefsten Schichten unseres Seins befreit: ein Erwachen zu tiefer Gesundheit. Alle wahrhaft befreienden Ansätze scheinen dies gemeinsam zu haben; sie kultivieren umfassendes Gewahrsein.
Der EKAYANA Stiftungsfonds wurde geschaffen, um Menschen und Projekte zu unterstützen, die sich irgendwo in der Welt dem Vertiefen und Ausweiten des Gewahrseins widmen.
Die Ziele sind:
1. Zeitgemäßer Buddhismus
2. Traditionsübergreifende Zusammenarbeit
3. Unterstützung von Praktizierenden in Notlagen
Ein Dharma für eine Welt
Wenn wir die universellen Aspekte der Lehren des Erwachens betonen, können diese viele Menschen erreichen, sodass sie aus Verantwortung für den ganzen Planeten mit all seinen Lebewesen handeln.
Die Welt steckt in unnötigem Leid, das aus den überall vorhandenen Trennungen entsteht: zwischen Menschen, ethnischen Gruppen, Religionen, wirtschaftlichen und politischen Mächten und – nicht zuletzt – zwischen den Menschen und dem Rest der Natur. Wir sind bereits viele, die sich auf diesem Planeten für diese Ziele einsetzen, und der Stiftungsfonds ist ein weiterer kleiner Beitrag hierzu.
Eine Randbemerkung: Viele ziehen den weniger religiösen Begriff „Dharma“ dem Wort „Buddhismus“ vor, um all diese ‑ismen, alles Dogmatische, Sektiererische und Trennende hinter sich lassen. Doch es ist nicht der Fehler der buddhistischen Lehre, dass ihr ein –ismus angehängt wurde; unbeschadet davon, wie man sie nennt, ist sie ein wunderbar klares Geschenk an die Menschheit, dem ursprünglich nichts von einem ‑ismus anhaftet. In diesem Sinne weist der Name „Stiftungsfonds für zeitgemäßen Buddhismus“ einfach auf die zentrale Quelle der Inspiration und das zentrale Anliegen dieser Stiftung hin.
Inwiefern ist es sinnvoll, diese Stiftung zu unterstützen?
In dieser Welt stirbt alle sechs Minuten ein Kind an Hunger, es gibt Waffen‑, Drogen- und Menschenhandel, und wo immer wir hinschauen, gibt es Konflikte. Wäre es da nicht sinnvoller, sich als Erstes um diese Dinge zu kümmern? Ja, das ist es. Es gibt nichts Kostbareres als ein Menschenleben und wir alle sollten tatsächlich mithelfen, dass alle auf diesem Planeten Nahrung, Wasser, Unterkunft, Kleidung und Schutz gegen Krankheit, Unrecht und Folter bekommen. Doch dann sollten wir auch tiefer schauen und der Ursachen gewahr werden, die zu solch katastrophalen Zuständen führen. Was sind ihre Ursachen, wo beginnt all das?
Elend, Krankheit und Armut sind nicht nur persönlich zu verantworten, sondern sind die Folge von Überbevölkerung, Macht- und Gesellschaftsstrukturen, um nur einige der Faktoren zu nennen. Aber eigentlich sind Angst und Gier im menschlichen Geist verantwortlich – und dies offenbar schon seit langer Zeit…
Die wahre Ursache von Leid ist diese ichbezogene Sicht der Welt, aufgrund derer so viele Menschen nur nach ihrem eigenen Glück streben, Arme und Reiche gleichermaßen, jeder mit seinen Möglichkeiten. Kolonialismus, Kapitalismus, totalitäre politische Systeme und dogmatische Religionen sind nur Varianten desselben Themas.
Die meisten von denen, die oben sind, mit Reichtum und Macht, möchten diese nicht teilen sondern zu ihrem eigenen Vorteil ausweiten. Warum? Ichbezogenheit, Angst, Anhaften… es ist eine traurige Geschichte, aber nichts Neues, sie geht schon lange und ohne tiefen Wandel wird sie sich immer weiter fortsetzen.
Der Schlüssel zum Wandel liegt in unserem Geist
Nirgendwo sonst als in unserem eigenen Geist liegt der Schlüssel, um grundlegend etwas zu ändern. Es ist nötig, zunächst mit unserem eigenen Geist zu arbeiten, um dann anderen helfen zu können, mit ihrem zu arbeiten. Wir müssen den Weg der tiefen, inneren Gesundung kennen, um ihn anderen zeigen zu können. Jeder von uns kann einen grundlegenden Wandel vollziehen – von der ich-bezogenen Perspektive der Angst und Gier in ein freies, panoramisches Gewahrsein.
Das gibt dem Leben seinen wahren Sinn: sich aus dem täglichen Kampf ums Überleben und um kurzlebiges Glück zu befreien und in die direkte Erfahrung der wunderbaren Qualitäten eines freien Geistes hineinzufinden. Wenn wir eine freie Gesellschaft möchten, brauchen wir Leute mit einem freien Geist.
Wandel in der Gesellschaft kommt stets durch entsprechenden Wandel im Bewusstsein von Individuen. Das Ziel ist: wahre Freiheit.
Wie funktioniert der Stiftungsfond?
EKAYANA ist Teil der „Dachstiftung für individuelles Schenken, GLS Treuhand”, die weit über 100 solche Stiftungsfonds unter ihrem Schirm beherbergt.
Die Dachstiftung kümmert sich um die Verwaltung und das Geld wird über die GLS TREUGEA angelegt, in Zusammenarbeit mit der GLS Bank, die seit 40 Jahren nach ethischen und ökologischen Prinzipien arbeitet.
So ist gewährleistet, dass das Stiftungsgeld unseren Vorstellungen von Ethik und Nachhaltigkeit entsprechend platziert wird.
Falls EKAYANA in Zukunft unter diesem Schirm hervortreten möchte, kann sie eine unabhängige Stiftung werden. Doch damit soll gewartet werden bis der finanzielle Grundstock weiter gewachsen bzw. das Haus voll renoviert ist.
Die Entscheidungen über die Zuwendung von Spenden trifft ein Kuratorium, das zurzeit aus drei Mitarbeitenden besteht: Marianne Krobath, Wolfgang Erhardt und Tilmann Borghardt.
Der Stiftungsfonds unterstützt Projekte und Personen, die einen pragmatischen, humanistischen und traditionsübergreifenden Weg des Erwachens fördern, mit dem Ziel, auf der Grundlage eines gesunden Verständnisses der Lehre von Buddha Shakyamuni persönlichen und gesellschaftlichen Wandel zu unterstützen. Die Lehren des Buddha sind einfach und klar und können entscheidend zur Auflösung von Konflikten und Spannungen in unserer Welt beitragen.
Der Ausdruck EKAYANA, so wie er vom Buddha benutzt wurde, drückt die Überzeugung aus, dass es nur einen Weg oder ein Fahrzeug des Erwachens gibt. “Eka” bedeutet eins und “yana” bedeutet Weg der Praxis oder Fahrzeug. Dieser Eine Weg besteht im Entwickeln eines immer weiter und tiefer werdenden Gewahrseins dessen, was ist und wie es ist. Wir werden unserer eigenen wahren Natur gewahr, unseres Verbundenseins und unserer wechselseitigen Abhängigkeit, sowie unserer Verantwortung für das, was in der Welt geschieht, und handeln dann aus diesem offenen Gewahrsein heraus.
Stiftungsfonds Finanzen
Der EKAYANA Stiftungsfonds bietet die Möglichkeit, Initiativen zu unterstützen, die humanitäre und ökologische Aspekte mit dem Weg des Erwachens (Dharma) verbinden.
Seit seiner Gründung hat der Stiftungsfonds bereits folgende Projekte unterstützt:
1. Ausbau des Meditationsraumes im Dharmahaus Obermoschel e.V.
2. Ausbildung und medizinische Versorgung von Kindern im “Spark Children Home” in Kathmandu, Nepal, über das “Lost Children Projekt” des Kailash e.V., Darmstadt.
3. Mithilfe beim Druck der Nullnummer der Zeitschrift “Ethik heute — Magazin für achtsames Leben” und Unterstützung des damit verbundenen Netzwerkes “Ethik heute”.
4. Windhorse Freiburg e.V., Soziale Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und in psychotischen Lebensphasen auf Basis des buddhistischen Geistestrainings.
5. Renovation des Ekayana Retreat-Hauses Grüner Baum in Raitenbuch, um intensives buddhistisches Geistestraining zu ermöglichen.
6. Thukha — Hilfe in Birma e.V., Hilfe für bedürftige, sehr arme muslimische Kinder und Familien in den Slums von Myanmar.
7. Dharmazentrum Dhagpo Möhra e.V., ein Ort für buddhistische Studien und Meditation in Thüringen mit einem vielseitigen Kursangebot.
Alles ist weiterhin im Werden und hängt auch von Ihrem Mitwirken ab.
Sechs Bereiche können unterstützt werden:
(1) humanitäre Projekte von Dharmapraktizierenden
(2) Veröffentlichungen, die den Weg des Erwachens erläutern
(3) Studium, Kontemplation und Meditation des Dharma
(4) traditionsübergreifende Austausche
(5) Dharma-Aktivitäten, die ökologische Prinzipien berücksichtigen
(6) nicht-buddhistische Projekte, die denselben Zielen dienen
Der Stiftungsfonds EKAYANA erfüllt diese Zwecke durch Förderung anderer gemeinnütziger Organisationen, die die Spenden dem Zweck entsprechend nutzen oder weiterleiten.
Sie, als Spender*in, können es dem Kuratorium überlassen zu entscheiden, wo Ihre Spende am sinnvollsten eingesetzt wird.
Sie können aber auch genau angeben, in welchem der obigen Bereiche Ihre Spende eingesetzt werden soll.
Sie können ein spezifisches Projekt auswählen, dem Ihre Spende zukommen soll (wie z.B. Retreat-Haus Grüner Baum, Waisenhaus in Nepal usw.)