Anapanasati
Die Kunst der Atemmeditation
& Achtsamkeit 

Anapanasati, die Kunst der Atemmeditation mit dem Kultivieren von tiefem Gewahrsein, ist eine zentrale buddhistische Praxis, die in den Grundlagentexten des Buddhismus wie der “Rede vom bewussten Ein- und Ausatmen” (Pali Kanon, Sammlung der Mittleren Lehrreden, Nr. 118, Anapanasati Sutta) und der Satipatthana-Lehrrede beschrieben wird. Diese Praxis benutzt den Atem als Anker, um das Bewusstsein zu klären und dank der entstehenden Achtsamkeit in ein feines Verständnis des Seins zu finden. 

Einführung Anapanasati

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Die Atembewusstheit wird in 4 Stufen mit zusammen 16 Schritten entwickelt. Anfangs beobachten wir einfach den Atem, während er ein- und ausströmt. Dann erweitern wir das Bewusstsein, um den ganzen Körper zu erfassen und den Atem in jedem Teil unseres Seins zu spüren. Durch diese  Atembetrachtung können wir den Geist beruhigen und gegenwärtig bleiben.

Ein wichtiger Aspekt dieser Praxis ist die Akzeptanz des Atems, wie er in jedem Moment ist. Wir lassen das Gewahrsein auf dem Atem reiten, ohne ihn zu kontrollieren oder zu verändern. Dabei lernen wir zugleich, unsere Gedanken und Emotionen frei von Bewerten anzunehmen und entwickeln Klarheit und Gelassenheit.

Worterklärung Anapanasati

Anapanasati ist eine fundamentale buddhistische Praxis, die uns dabei unterstützt, uns selbst besser kennenzulernen und den Geist zu schulen. Durch vermehrtes Gewahrsein mit dem Atem und erhöhte Achtsamkeit bei allen gleichzeitig ablaufenden geistigen Prozessen vertieft sich unser Erleben des gegenwärtigen Moments. Wir lösen uns aus dem Verstricktsein mit Vergangenem und Zukünftigem und

 finden in einen Zustand der inneren Ruhe und Klarheit.

Der Buddha sieht die Atemmeditation als hervorragende Methode, um ein Gewahrsein der wahren Natur aller Erfahrungen zu entwickeln und dadurch das Erwachen zu verwirklichen. Atmen ist eine wunderbare Stütze für das Gewahrsein, weil es ein von selbst ablaufender Prozess ist, der unser Empfinden spiegelt und in dem Körper und Geist verbunden sind. Wir nehmen also etwas völlig Vertrautes als Übungsgrundlage. 

Dabei ging es dem Buddha nicht um die Konzentration auf den Atem, sondern der Atem begleitet einfach den gesamten Gewahrseinsprozess und dient als Anker für unabgelenktes Sein.

Die Anleitung der Atemmeditation des Anapanasati Sutta gibt es als Text Download in der Mediathek. Als Video gibt es angeleitete Atemmeditationen basierend auf Buddhas Meditationsanleitung zum Gewahrsein des Atems.

Anapanasati Sutta - geführte Atemmeditationen

Die komplette Lehrrede und auch die folgende Meditation in 4 Videos oder als MP3 gibt es unten in den Medien zum Download.

In der zentralen Passage des Anapanasati Sutta sagt der Buddha Folgendes:

“Wie entfalten und üben wir Gewahrsein mit dem Atem? Nun wir gehen in den Wald, zum Fuße eines Baumes oder in eine leere Hütte, setzen uns nieder und kreuzen die Beine. Den Oberkörper aufrecht haltend, verankern wir die Achtsamkeit vor uns. Achtsam atmen wir ein, und achtsam atmen wir aus.

I. Körperliche Gestaltungen

1. Lang einatmend weiß ich: Ich atme lang ein. – Lang ausatmend weiß ich: Ich atme lang aus. 

2. Kurz einatmend weiß ich: Ich atme kurz ein. – Kurz ausatmend weiß ich: Ich atme kurz aus. 

3. Einatmend erlebe ich den ganzen Körper. – Ausatmend erlebe ich den ganzen Körper. 

4. Einatmend beruhige ich die körperlichen Gestaltungen. – Ausatmend beruhige ich die körperlichen Gestaltungen. 

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II. Geistige Gestaltungen

5. Einatmend erlebe ich Freude. – Ausatmend erlebe ich Freude. 

6. Einatmend erlebe ich Glück. – Ausatmend erlebe ich Glück. 

7. Einatmend erlebe ich die geistigen Gestaltungen. – Ausatmend erlebe ich die geistigen Gestaltungen. 

8. Einatmend beruhige ich die geistigen Gestaltungen. – Ausatmend beruhige ich die geistigen Gestaltungen.

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III. Geist

9. Einatmend erlebe ich den Geist. – Ausatmend erlebe ich den Geist. 

10. Einatmend erfreue ich den Geist. – Ausatmend erfreue ich den Geist. 

11. Einatmend sammle ich den Geist. – Ausatmend sammle ich den Geist. 

12. Einatmend befreie ich den Geist. – Ausatmend befreie ich den Geist. 

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IV. Dharmas

13. Einatmend sehe ich die Unbeständigkeit. – Ausatmend sehe ich die Unbeständigkeit. 

14. Einatmend sehe ich das Nachlassen (des Anhaftens). – Ausatmend sehe ich das Nachlassen. 

15. Einatmend sehe ich das Aufhören. – Ausatmend sehe ich das Aufhören. 

16. Einatmend sehe ich völlige Gelöstheit. – Ausatmend sehe ich völlige Gelöstheit. 

So wird Gewahrsein mit dem Atem entfaltet und geübt, dass es von großer Frucht und großem Nutzen ist.”

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Häufig gestellte Fragen zu Anapanasati - Atemmeditation

Atemmeditation ist eine sehr einfach zu verstehende Meditationsmethode und für fast alle Menschen geeignet. Das Atmen ist eine hervorragende Stütze für das Gewahrsein, das es unser Empfinden spiegelt und Körper und Geist verbindet.
Es kann sein, dass die Meditation auf den Atem für einige Menschen ein wenig langweilig wird. Hier bieten sich dann andere Meditationsmethoden an, z.B. Meditation auf einen geistig vorgestellten goldenen Buddha oder die Meditationsmethoden des Vajrayana.

Achtsamkeit und Meditation sind eng miteinander verbunden, aber sie sind nicht genau dasselbe. Hier sind einige Unterschiede:

  • Achtsamkeit ist eine Form der Aufmerksamkeit, in der man seine volle Aufmerksamkeit auf das gegenwärtige Erleben richtet, ohne zu urteilen oder zu analysieren. Es ist ein Zustand des Bewusstseins, der jederzeit und überall erreicht werden kann, nicht nur in einer formalen Meditationssitzung.
  • Meditation umfasst zum Einen eine Reihe von Techniken oder Übungen, die dazu dienen, den Geist zu beruhigen und zu zentrieren. Zum Anderen dient sie der Seinserkenntnis auf der Basis der sich entwickelnden Qualität von Achtsamkeit. Die Essenz von Meditation ist, sich achtsam immer wieder auf das gegenwärtige Erleben auszurichten und so mit der Zeit, seine wahre Natur unmittelbar zu verstehen. Achtsam sind wir präsent.

  • I. Körperliche Gestaltungen sind die Wahrnehmungen körperlicher Empfindungen, wozu auch der Atem gehört. Hierzu werden zumeist auch die Sinnesempfindungen des Hörens, Sehens, Riechens und Schmeckens gezählt.
  • II. Geistige Gestaltungen (Empfindungen) sind all unsere Gedanken, geistigen Impulse und Gefühle, also all die begrifflichen und nicht begrifflichen Prozesse, die im Geist ablaufen. Dazu gehören auch die Empfindungen von Dingen als angenehm, unangenehm oder als nicht von Belang.
  • III Geist bezieht sich auf den weiten oder engen, freien oder gefangenen Zustand des Geistes und die Stimmungen, die darin spürbar sind.
  • IV. Dharmas bezieht sich auf die Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge, die durch hohe Achtsamkeit erkannt werden.

Es empfiehlt sich, diese sechzehn Schritte für eine Weile zu üben, bis wir uns ganz frei fühlen mit ihnen und improvisieren können. Es geht dabei nicht um Analyse, sondern um feines Wahrnehmen. Ein ruhiger, freudig-offener Geist sieht klar und kann auf jede Frage gerichtet werden, um sie zu erforschen.

Übersicht Medien Anapanasati

In unserer Mediathek befinden sich bereits zahlreiche Erklärungen und Meditationen zur Anapanasati Atemmeditation. Hier die Übersicht unserer Medien:

Zeigt Buddha im Garten - Anapanasati

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Erklärung zum Ekayana Logo

Ekayana Institut Logo mit Tagline

Das ausführliche Ekayana-Logo besteht aus

  • der Bildmarke (Kreis) ,
  • der Wortmarke (Name) sowie
  • dem erläuternden Schriftzug (Tag Line).

Bildmarke

Der Kreis symbolisiert Untrennbarkeit, Einheit und Zeigt Ekayana KreisLichthaftigkeit. In seiner Mitte ist eine gedachte Mondscheibe, die für erwachte Aktivität und den Geist des Erwachens steht. Die leuchtenden Übergänge und das leere Innere weisen hin auf die ungreifbare Natur aller Erfahrungen, ihren dynamischen Aspekt, die Freude des Erwachens und die leuchtende Weite des alles erhellenden Geistes.

Die 3 Farben verweisen auf die 3 Silben Oṁ Āḥ Hūṁ der tibetisch-buddhistischen Tradition, die für Körper, Rede und Geist des Erwachens stehen und, die jeweils weiß, rot und blau dargestellt werden. Auf einer tieferen Ebene symbolisiert der Kreis die Einheit der drei Dimensionen des Erwachens – mitfühlende Manifestation, freudige Dynamik und ungreifbare Offenheit.

Wortmarke

Der (grau-) weiße Name von Ekayana steht in diagonaler Wechselwirkung mit dem entsprechenden weißen Teil des Kreises, als würde die entsprechende Silbe Oṁ der erwachten Aktivität ins Ekayana ausstrahlen.

Erläuternder Schriftzug (Tag Line)

Ekayana bedeutet Ein Weg oder „Ein Fahrzeug“. Gemeint ist der eine (Eka) Weg (yāna), bei allem liebevoll gewahr zu sein. Dies ist die eine Essenz buddhistischer Praxis: gewahr zu sein und sich immer wieder auf das Wesentliche zu besinnen (sati, smti), d.h. auf Liebe, Mitgefühl und Weisheit.

Buddha Shakyamuni

Ekayana BuddhaBuddha Shakyamuni, auch bekannt als Siddhartha Gautama oder einfach Buddha, war ein spiritueller Lehrer aus dem antiken Königreich Shakya im heutigen Nepal. Er wurde im 6. oder 5. Jahrhundert v. Chr. geboren.

Nach buddhistischer Überlieferung erreichte er den Zustand vollkommener Erleuchtung (Bodhi), nachdem er unter dem Bodhi-Baum in Bodhgaya, Indien, meditiert hatte. Nach diesem Erwachen verbrachte er den Rest seines Lebens damit, seine Erkenntnisse zu lehren und eine Gemeinschaft von Mönchen und Nonnen (die Sangha) zu gründen.

Buddha Shakyamuni lehrte einen Weg der Ethik, Meditation und Weisheit, der zur Befreiung vom Leiden und zum Erreichen des Nirvana führen sollte. Seine Lehren wurden zunächst mündlich überliefert und später in Form von Sutras niedergeschrieben. Sie bilden die Grundlage für eine Vielzahl buddhistischer Schulen und Praktiken.

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