Die Linie der Übertragung

Inspiration durch verschiedene Traditionen

Die Wurzeln des Ekayana gehen auf den tibetischen Meister Lama Gendün Rinpoche zurück. Er verkörperte die tiefe Weisheit und Liebe eines vollständig erwachten Menschen, und sein Segen ist immer noch im Haus zu spüren. Er ermutigte Lhundrup, all sein früheres Wissen aus dem Vipassana einzubeziehen. Darüber hinaus wies Gendün ständig auf die Essenz hin, auf den Einen Weg des liebevollen Gewahrseins (Bodhicitta), und so betrachten wir ihn als den Ursprung des Ekayana-Instituts, obwohl der Begriff Ekayana (Ein Weg) bereits vor 2.500 Jahren vom Buddha selbst geprägt wurde.

Karma Kagyu Lineage

Kagyu Refuge Tree
Kagyu Zuflucht Baum

In seinen 25 Jahren in Frankreich, als Teil des Dhagpo Kagyu Mandalas, erhielt Lama Lhundrup eine gründliche Ausbildung in der Karma Kagyu Linie des tibetischen Buddhismus. Diese Linie geht auf die indischen Meister Tilopa (988-1069) und Naropa (1016-1100) zurück und wurde durch den Übersetzer Marpa (1012-1097) nach Tibet gebracht. Sein Hauptschüler war der tibetische Yogin Milarepa (1042-1123), der durch seine tiefe Entsagung, seine unerbittliche Hingabe und viele Lieder der Verwirklichung berühmt wurde. Sein sonnengleicher Schüler war der große Mahamudra-Meister Gampopa (1079-1153) aus der Region von Dhagpo.

Sein einführendes Handbuch der buddhistischen Praxis, der “Schmuck der Befreiung”, wurde auf Wunsch von Lama Gendün Rinpoche von Lama Lhündrup ins Deutsche übersetzt, wodurch eine starke Verbindung zu dieser Linie entstand. Aus Gampopas Schülern, wie dem ersten Karmapa und Phamo Drupa, entstanden verschiedene Kagyü-Linien in verschiedenen Teilen Tibets. Zusammen werden sie “Dhagpo Kagyu” genannt, da sie ihren Ursprung in Gampopa, dem “Arzt aus Dhagpo” haben. Diese Linie setzte sich ununterbrochen fort vom Ersten Karmapa bis zum Sechzehnten Karmapa Rigpe Dorje (1924-1981), der nach Europa kam und Gendun Rinpoche als seinen besten Meditationslehrer zu uns schickte.

Diese großen Kagyü-Meister, zusammen mit Machik Labdrön, der großen Verwirklichten (Siddha), welche die Schule des Chöd (das Durchttrennen der Ichbezogeneheit) gründete, und den großen Nyingma-Meistern, sind die Eckpfeiler der Inspiration für die Übertragungen in Ekayana.
Die Verkörperung all dieser Weisheit und Liebe, die durch diese Linien kam, war Gendun Rinpoche, der bis 1997 in Frankreich lebte und lehrte. In seinen frühen Jahren reiste er weit und wurde zum Wurzellama vieler westlicher Schüler, darunter auch Lama Lhündrup, der elf Jahre lang unter seiner engen Führung praktizierte. Lama Johann war in späteren Jahren durch die Kraft der Hingabe mit ihm verbunden. Da Gendün Rinpoche für uns beide der wichtigste Lehrer ist, fügen wir hier eine kurze Biographie ein. Wenn Sie mehr wissen wollen, schauen Sie sich die Biographie in seinem Buch “Herzensunterweisungen eines Mahamudra-Meisters” an.

Lama Gendün Rinpoche (1918–1997)

Zeichnung Gendün Rinpoche
Zeichnung: Pierre Chauvet, © Norbu-Verlag GbR

Gendun Rinpoche wurde 1918 in einem Hochtal der Provinz Nangchen in Kham, Osttibet, geboren. Sein Vater war ein Bildhauer, der Mantras in Holz und Stein gravierte. In den Sommermonaten lebte die Familie in einem großen Zelt mit ihren Viehherden. Der kleine Junge liebte es, eine Hütte aus Ästen zu bauen und spielte damit, wie ein Einsiedler zu leben. Schon früh besaß er die Fähigkeit, tief zu denken, und er fragte sich, welchen Nutzen weltliche Handlungen zum Zeitpunkt des Todes haben würden. Er dachte intensiv über das Leiden der Wesen in den verschiedenen Bereichen nach und empfand tiefes Mitgefühl für ihr Elend. Er fürchtete, seine Eltern könnten zum Zeitpunkt ihres Todes das gleiche Schicksal erleiden. Sein Vater versuchte, ihm seinen Beruf beizubringen, aber alle Bemühungen waren vergeblich.
Der Junge bat immer wieder darum, bei einem spirituellen Meister lernen zu dürfen. So erhielt er im Alter von sieben Jahren die Erlaubnis, in das nahe gelegene Kloster von Khyodrag zu gehen. Der kleine Mönch fühlte sich erst dann wirklich zufrieden, wenn er sich in der Meditation üben konnte. Die meiste Zeit verbrachte er zu den Füßen der großen Meister seines Klosters. Im Alter von 17 Jahren erhielt er die volle Ordination und im Alter von 21 Jahren begann er das traditionelle Gruppenretreat von drei Jahren und drei Monaten.
Danach praktizierte Gendun Rinpoche weitere sieben Jahre in strenger Abgeschiedenheit in einer Mönchszelle. Schließlich besuchte ihn sein Meister Tulku Tenzin und sagte ihm, er solle nicht länger in der Abgeschiedenheit bleiben, da er in der Praxis Verwirklichung erlangt habe und ein wahrer “Segensträger” geworden sei. Von nun an solle er zu den Menschen gehen und für ihr Wohlergehen arbeiten, denn seine Verwirklichung sei “unwiderlegbar wie ein goldener Fels”.
Nach einigem Zögern beendete Rinpoche das formale Retreat und begab sich auf eine einjährige Pilgerreise zu heiligen Orten in ganz Tibet. Danach setzte er seine Praxis etwa zehn Jahre lang in abgelegenen Höhlen fort, die von großen verwirklichten Wesen der Vergangenheit gesegnet worden waren. Dort erlangte er die vollkommene Verwirklichung.
1959, als Tibet unter militärischer Besatzung stand, erschien Gendun Rinpoche eine Schutzgottheit und forderte ihn auf, nach Indien zu gehen. Im Glauben an die Drei Juwelen (Buddha, Dharma und Sangha) gelang es ihm und seinen beiden Begleitern auf erstaunliche Weise, die Linien der chinesischen Soldaten zu überqueren und Indien zu erreichen. Kaum angekommen, betraute ihn der 16. Karmapa für drei Jahre mit der Leitung eines neuen Klosters in Bhutan. Danach führte Rinpoche 12 Jahre lang ein zurückgezogenes Leben in Kalimpong (Nordbengalen) und erhielt jährlich Übertragungen vom Gyalwa Karmapa.
Auf seine Bitte hin kam er 1975 nach Frankreich. Seit dieser Zeit widmete er sich unermüdlich der Verbreitung des Dharma. In den Jahren bis 1990 reiste er mehrmals durch fast alle Länder Westeuropas. 1984 gründete er in der Auvergne (Frankreich) ein Retreatzentrum sowie ein Kloster und ein Nonnenkloster, wo er bis zu seinem Tod 1997 hauptsächlich lehrte. Hier gab er das Wissen und die Erfahrung der tibetischen Karma-Kagyü-Übertragung in Zyklen von traditionellen meditativen 3 ½-Jahres-Retreats an westliche Schüler weiter.

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Erklärung zum Ekayana Logo

Ekayana Institut Logo mit Tagline

Das ausführliche Ekayana-Logo besteht aus

  • der Bildmarke (Kreis) ,
  • der Wortmarke (Name) sowie
  • dem erläuternden Schriftzug (Tag Line).

Bildmarke

Der Kreis symbolisiert Untrennbarkeit, Einheit und Zeigt Ekayana KreisLichthaftigkeit. In seiner Mitte ist eine gedachte Mondscheibe, die für erwachte Aktivität und den Geist des Erwachens steht. Die leuchtenden Übergänge und das leere Innere weisen hin auf die ungreifbare Natur aller Erfahrungen, ihren dynamischen Aspekt, die Freude des Erwachens und die leuchtende Weite des alles erhellenden Geistes.

Die 3 Farben verweisen auf die 3 Silben Oṁ Āḥ Hūṁ der tibetisch-buddhistischen Tradition, die für Körper, Rede und Geist des Erwachens stehen und, die jeweils weiß, rot und blau dargestellt werden. Auf einer tieferen Ebene symbolisiert der Kreis die Einheit der drei Dimensionen des Erwachens – mitfühlende Manifestation, freudige Dynamik und ungreifbare Offenheit.

Wortmarke

Der (grau-) weiße Name von Ekayana steht in diagonaler Wechselwirkung mit dem entsprechenden weißen Teil des Kreises, als würde die entsprechende Silbe Oṁ der erwachten Aktivität ins Ekayana ausstrahlen.

Erläuternder Schriftzug (Tag Line)

Ekayana bedeutet Ein Weg oder „Ein Fahrzeug“. Gemeint ist der eine (Eka) Weg (yāna), bei allem liebevoll gewahr zu sein. Dies ist die eine Essenz buddhistischer Praxis: gewahr zu sein und sich immer wieder auf das Wesentliche zu besinnen (sati, smti), d.h. auf Liebe, Mitgefühl und Weisheit.